Peter Altenberg
Foto: uit Vita Ipsa, Archive.org (publiek domein)
Peter Altenberg (1859-1919) is in Wenen nog een grote beroemdheid. Zijn levensgrote beeld van papier-maché in Café Central is een toeristenattractie en in veel boekhandels ligt een uitgave van zijn schetsen. Ik las ergens dat hij in 1914 de Nobelprijs voor de literatuur zou hebben gekregen in een unieke duo-toekenning met Arthur Schnitzler, als niet de Eerste Wereldoorlog zou zijn uitgebroken met Oostenrijk als agressor. Hij noemde zich dichter, maar dan in de oude Duitse betekenis van het woord, waarin het zoiets als literator betekent. Hij schreef wat wij nu schetsen of columns zouden noemen en zowel Martin Bril als Nico Dijkshoorn zijn zijn nakomelingen. Een van zijn bekendste teksten gaat over de plek waar hij een groot deel van de dag bivakeerde en zelfs zijn post liet bezorgen:
KAFFEEHAUS
Du hast Sorgen, sei es diese, sei es jene — — — ins Kaffeehaus!
Sie kann, aus irgendeinem, wenn auch noch so
plausiblen Grunde, nicht zu dir kommen — — — ins Kaffeehaus!
Du hast zerrissene Stiefel — — — Kaffeehaus!
Du hast 400 Kronen Gehalt und gibst 500 aus — — — Kaffeehaus!
Du bist korrekt sparsam und gönnst dir nichts — — — Kaffeehaus!
Du bist Beamter und wärest gern Artzt geworden — — — Kaffeehaus!
Du findest Keine die Dir paßt — — — Kaffeehaus!
Du stehst innerlich vor dem Selbstmord — — — Kaffeehaus!
Du hasst und verachtest die Menschen und kannst sie dennoch nicht missen
— — — Kaffeehaus!
Man kreditiert Dir nirgends mehr — — — Kaffeehaus!Peter Altenberg, ‘Kaffeehaus,’, Vita Ipsa, Berlijn 1918.
Een stukje uit hetzelfde boek:
WESEN DES MODERNEN DICHTERS
Wenn du ‘belastet’ bist wie alle anderen, sei es von diesen oder jenen Belastungen des Lebens (stets kommen ja Dinge, die dich leider niederdrücken, unfrei machen), es mogen seelische, korperische, ökonomische, sexuelle, soziale sein, (Jemand, von dem du es erwartest, hat zum Beispiel dich nicht gegrüßt, oder zwar gegrüßt, aber fur dein Bedürfnis nicht genug freundlich),
wenn du, wie gesagt, belastet bist von irgend etwas wie alle alle anderen, dann bist du wie alle anderen und demnach kein Dichter! Wozu brauchte man eigentlich dich dann ? ! Denn der Dichter soll in irgendeiner Art und Weise (von mir aus sogar pathologisch-dekadent oder sogar schon ein wenig abnormal) von den Vorurteilen des allgemeinen Denkens und Empfindens
befreit, erlost sein, zum Wohle der Gesamtheit!
Niemand hat nämlich Zeit (von Lust gar nicht zu sprechen), über das ‘Bessere’, ‘Edlere’, ‘Weisere’, ja sogar das ‘Geschicktere’, anständig Geschicktere im Leben nachzudenken, früh und spät. Dazu sind die Dichter eben vorhanden, ideale Nichtstuer.
Leider sind sie nicht vorhanden, sondern meistens ebensolche ‘Macher’ wie die anderen.
Wozu also zu ihnen begeistert aufschauen, wenn sie euresgleichen sind, nur noch geschickter, nämlich mit dem falschen Nimbus?!?
Diogenes war ein echter Dichter, denn er war seltsam poetisch zufrieden in seiner Tonne, und predigte dadurch laut die Zufriedenheit und die Verachtung aller Lebenslüge!
Dichten ist: ‘ein edles Beispiel geben’, ostentativ, irgendwie, nicht ‘sich geschickt in Szene setzen’ !
Nicht einem jeden ist es gegeben, durch ‘Geben’ reich zu werden, wie meinem edlen Vater und der Paula, die meisten machen Wuchergeschafte mit dem Leben, betriigen sich selbst also um Glück und Frieden, ode EhrgeizHnge dieses kurzen Daseins, Gott strafe sie, aber Dichter haben, frei von diesen oden Belastungen, aus irgendwelchen Hohen auf das Getriebe der armseligen Menschlein herabzubhcken, mitleidsvoll, verständnisvoll, und zu helfen, wo es überhaupt noch zu helfen gibt!
Dichter sind nur solche, die irgendwie dem Lügensumpf dieses Daseins rechtzeitig, vorzeitig entronnen sind, und genug Herz haben, die anderen zu warnen vor ihren kommenden Untergangen !
Wenn das Talent reicht, sogar leider in dichterischer Form.